Radicant schließt seine Türen: BLKB leitet die Liquidation ein, was müssen Kunden tun?

Wenige Wochen nach der Ankündigung des Verkaufs bestätigt die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB), dass kein Käufer gefunden wurde. Radicant tritt offiziell in Liquidation. Die Konten bleiben vorerst gesichert, doch die nachhaltige Schweizer Neobank wird ihre Geschäftstätigkeit in den kommenden Jahren einstellen. Wir klären, was dies konkret für die Kunden bedeutet.

Die Verkaufsabsicht von Radicant

Ende September 2025 hatte die BLKB ihre Absicht bekannt gegeben, sich aus dem Projekt Radicant, ihrer digitalen, ökologisch ausgerichteten Tochtergesellschaft, zurückzuziehen. Das Ziel war klar: einen Käufer zu finden, der die nachhaltige Mission der Neobank fortführen kann.

Wir haben bereits in unserem ersten Artikel Radicant zum Verkauf: BLKB zieht sich zurück, welche Zukunft für die Kunden? darüber berichtet.

Damals wurden zwei Szenarien in Betracht gezogen:

  • ein Verkauf an einen Partner, der mit der nachhaltigen Vision übereinstimmt,
  • oder, als letztes Mittel, eine schrittweise Schließung.

Heute ist die zweite Option Realität geworden.

Offizielle Entscheidung: Radicant wird liquidiert

Am 11. November 2025 hat die Basellandschaftliche Kantonalbank bekannt gegeben, dass keine Übernahmelösung gefunden wurde. Sie verzichtet auf die Banklizenz von Radicant und leitet nun deren Liquidation ein.

„Nach eingehender Prüfung der verschiedenen Verkaufsoptionen konnte keine Lösung gefunden werden, die eine Fortführung der Aktivitäten von Radicant ermöglicht hätte“, erklärte Thomas Bauer, interimistischer Präsident der BLKB (Quelle: Blick / Blue News).

Diese Liquidation beendet ein ehrgeiziges Projekt, das 2022 gestartet wurde und beweisen wollte, dass eine digitale Bank Innovation und Nachhaltigkeit vereinen kann.

Was Radicant seinen Kunden offiziell mitteilt

Radicant hat eine E-Mail an alle aktiven Kunden gesendet und eine spezielle FAQ auf seiner offiziellen Website veröffentlicht.

Die Botschaften sind klar und übereinstimmend:

KernpunktErläuterung
Dienste weiterhin aktivDie App und die Konten funktionieren normal.
Einlagen geschütztDie Kundengelder bleiben jederzeit vollständig gesichert, gemäß der Schweizer Einlagensicherung bis zu 100.000 CHF.
Dauer des ProzessesDie geordnete Liquidation könnte zwischen 24 und 36 Monaten dauern.
Kontinuierliche KommunikationRegelmäßige Updates werden per E-Mail und über die offizielle Website versandt.

📩 Offizieller Kontakt: [email protected]
📞 Hotline: +41 58 510 00 00 (Mo–Fr, 9–17 Uhr)

Was sich für Radicant-Kunden ändert (oder noch nicht)

Vorerst ändert sich im täglichen Betrieb nichts:

  • Ihr Konto funktioniert;
  • Zahlungen und Überweisungen sind weiterhin möglich;
  • Ihre Gelder sind garantiert.

Doch die Situation wird sich schrittweise entwickeln:

  • die Eröffnung neuer Konten ist bereits ausgesetzt;
  • bestimmte Bankfunktionen könnten eingeschränkt werden, während die Liquidation voranschreitet;
  • letztendlich werden die Kundenkonten geschlossen, sobald der Prozess abgeschlossen ist.

Der genaue Zeitplan wurde noch nicht kommuniziert, doch alles deutet auf eine vollständige Schließung innerhalb von 2 bis 3 Jahren hin.

Was ist jetzt zu tun?

Keine Panik: Die Situation bleibt kurzfristig stabil.
Doch um sich in Ruhe vorzubereiten, sind hier die konkreten Schritte, die Sie in Betracht ziehen sollten:

1️⃣ Bewahren Sie eine Kopie Ihrer Kontoauszüge und Bankdokumente auf.
(Nützlich bei einem Transfer oder einer vorzeitigen Schließung.)

2️⃣ Vermeiden Sie es, neue größere Beträge einzuzahlen.
(Die Bank ist nicht mehr darauf ausgerichtet, ihr Geschäft auszubauen.)

3️⃣ Achten Sie auf E-Mails von Radicant.
(Radicant wird vor jeder Kontoschließung kommunizieren.)

4️⃣ Bereiten Sie in den kommenden Monaten eine Alternative vor, um zu vermeiden, in Eile Bankgeschäfte erledigen zu müssen.

Welche Alternativen gibt es für Radicant-Kunden?

Wenn Sie einen nachhaltigen Bankansatz beibehalten möchten, gibt es in der Schweiz noch mehrere solide Optionen.
Diese Neobanken und Institute bieten ethische Konten mit stabileren oder hybriden Modellen an:

BankBesonderheitMehr erfahren
Neon GreenKompenziert jede Ausgabe, Holzkarte, einfaches und zuverlässiges Schweizer Konto.Vollständige Bewertung Neon Green
AlpianPrivate Digitalbank mit integriertem nachhaltigem Managementangebot.Vollständige Bewertung Alpian
YuhApp von Swissquote & PostFinance, mit Säule 3a und nachhaltigen Produkten.Vollständige Bewertung Yuh
Zak PlusÖkologische Angebote über die Bank Cler, einfach und 100 % schweizerisch.Vollständige Bewertung Zak

Für einen vollständigen Überblick über das Thema konsultieren Sie auch unseren Vergleich der nachhaltigen Neobanken in der Schweiz.

Ein Ende, das das Modell nachhaltiger Banken in Frage stellt

Man neigt manchmal dazu zu denken, dass Neobanken zu jung sind, um zu scheitern.
Doch die Schweizer Realität ist nuancierter: selbst mit einer starken Idee hier, Finanzen an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auszurichten, braucht es immer noch ein solides Geschäftsmodell und eine breite Kundenbasis.

Radicant hatte die Vision, doch die Rentabilität blieb aus. Und ohne Investoren reichte das ökologische Engagement nicht aus, um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten.

Es ist keine plötzliche Insolvenz, sondern eher das fast angekündigte Ende eines ehrgeizigen Experiments, das in einem sicheren Rahmen durchgeführt wurde.
Die Kunden haben noch Zeit, sich neu zu positionieren, und der Schweizer Markt bleibt dynamisch, insbesondere bei hybriden Akteuren wie Alpian, Neon, Yuh, die ihre Solidität bewiesen haben.

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